Verzinsliche
Wertpapiere
Sicherheitsmerkmale von verzinslichen Wertpapieren in Deutschland
Verzinsliche Wertpapiere haben in Deutschland hohe Qualitätsansprüche hinsichtlich der Sicherheit vorzuweisen.
Sie sind Mündelsicherheit: Der Gesetzgeber sieht in §§ 1807 ff. BGB nur bestimmte Anlageformen vor, in denen die Vermögenswerte von unter Vormundschaft stehenden Personen (Mündel) angelegt werden dürfen. Zu diesen Anlageformen zählen öffentliche Anleihen, Pfandbriefe und Kommunalobligationen, vom Bund oder einem Land verbürgte oder gewährleistete Schuldverschreibungen, Anleihen verschiedener Kreditinstitute und sonstige Schuldverschreibungen von Kreditinstituten, die einer ausreichenden Sicherheitseinrichtung angehören.
Deckungsstockfähigkeit: Zur Sicherung der Ansprüche der Versicherungsnehmer verlangt das Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) von den Unternehmen die Bildung eines gesonderten Vermögens, dem Deckungsstockvermögen. Dieses ist aus den Prämieneinnahmen zu bilden, die das Unternehmen in Wertpapieren anlegen kann.
Die Wertpapiere müssen den Anforderungen hinsichtlich Sicherheit, Liquidität und Rentabilität genügen. Welche Wertpapiere dafür genutzt werden können, wird vom Versicherungsaufsichtsgesetz geregelt. Zu den deckungsstockfähigen Anleihen gehören auch die mündelsicheren Wertpapiere und andere Papiere, die vom Bundesaufsichtsamt für das Versicherungswesen anerkannt werden.
Notenbankfähigkeit (Lombardfähigkeit): Als lombardfähig bezeichnet man Wertpapiere, die hohe Qualitätsansprüche erfüllen. Diese können von Banken bei der Deutschen Bundesbank oder anderen nationalen Banken im Europäischen System der Zentralbanken beliehen werden. Die geeigneten Wertpapiere sind in einem Verzeichnis aufgeführt, das von der Europäischen Zentralbank veröffentlicht wird.
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Verzinsung: In den Anleihebedingungen ist festgehalten, welche Verzinsung der Anleger auf das nominal eingesetzte Kapital erhält. Es gibt nicht nur den variablen und klassischen - den Marktbedingungen angepassten - Festzinssatz, sondern auch eine hohe Anzahl an Mischformen.
Klassische Anleihen:
Straight Bonds werden in Deutschland für die Laufzeit mit
gleich bleibend festem Nominalzins meist jährlich nachträglich verzinst; in anderen Ländern oft halbjährlich. Im allgemeinen bestätigen Zinsscheine (Kupons), die den Anleihen beigefügt sind, den Zinsanspruch.
Anleihen mit variablen Zinssätzen:
Die Verzinsung des Floaters wird der Entwicklung am Interbankenmarkt angepasst. Der Anleger erhält vom Emittenten einen festen Auf- bzw. Abschlag (Spread), der über bzw. unter den üblichen Sätzen liegen kann. Die Höhe des Auf- bzw. Abschlags richtet sich nach Bonität des Emittenten und der Verfassung des Marktes. Ähnlichkeit hat die Anlage in Floating Rate Notes mit Termin- bzw. Festgeld, weil die Verzinsung regelmäßig neu festgelegt wird.
Sonderformen der Floater (Floating Rate Notes):
Es gibt zwei Grundmodelle:
(1) Floor-Floater (Floating-Rate-Anleihen mit Mindestverzinsung) und
(2) Cap-Floater (Floating-Rate-Anleihen mit Maximalverzinsung).
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